Janvier 2001 – Vinum
Ich arbeite weder nach den Regeln der Biologie, noch der Biodynamik, ich arbeite nach den Regeln der Anne Gros. »
Vinum Anne Gros, das Einzelkind, wusste eigentlich gar nicht so recht, was sie werden wollte. » Mit 18 Jahren habe ich rnich für ein Sprachstudiurn entschieden, aus Interesse, jedoch ohne bestimmtes Ziel. » Darauf arbeitete sie ein Jahr lang mit ihrem Vater zusammen, ein Jahr, das sie selber als « schwierig » bezeichnet.
Darum liess sie nichts unversucht, möglichst rasch auf eigenen Füssen zu stehen, trennte sich vorübergehend von ihrem Vater und verwaltete einen Teil der Domäne allein. Ihren ersten selbstständig gekelterten Jahrgang, den 1988er, verkaufte sie noch zur Hä1fte als Offenwein. Um Privatkundschaft warb sie durch Auftritte an den einschlägigen Salons. Da ihre Weine schon damals von exzellenter Qualität waren, stellte sich der Erfolg rasch ein. Heute kann sie sich aussuchen, mit wem sie arbeiten will. Die Idee, ihre Reben naturnaher zu bestellen, war die logische Folge.
» Am Anfang macht frau,was sie kann. Nach und nach kommt der Wunsch nach Verbesserungen auf – und der einzige weg dazu ist, natürlicher zu arbeiten. » Dabei steht sie der Philosophie des gesünderen Anbaus nicht kritiklos gegenüber. » Ich arbeite weder nach den Regeln der Biologie, noch der Biodynamik, ich arbeite nach den Regeln der Anne Gros « , meint sie bestimmt. » Bio, das ergibt unnötigen administrativen Kram, das ist eine Mode, der zu viel Leute nachhängen, die mir unsympathisch sind. Ich bin auch mit allen Methoden der Bio-Anhänger einverstanden, etwa der Verwendung von kupfer. Heute arbeite ich zwar ohne Chemie : Ich würde aber sofort wieder solche einsetzen, wenn dies nötig wäre. »